Und so langsam zieht der Alltag ein
Spannende und ereignisreiche Wochen sind bereits im Naturkindergarten vergangen.
Die Eingewöhnungszeit, die ersten Geburtstage und Projekte, das Laternenfest, der erste Schnee… Aber fangen wir doch von vorne an.
Nach langer Vorbereitung und Arbeit, konnten wir am 06.09.21 endlich die Türen für unsere neuen Naturkindergartenkinder öffnen. Die Eingewöhnungen wurden gestaffelt und an die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Es war uns wichtig allen Kindern die nötige Zeit zu geben,damit aus ihnen eine neue Kindergartengruppe entstehen kann. Nach gut zwei Monaten konnten wir beobachten, dass die Häuschen und der Außenbereich gerne bespielt und die unbekannte Umgebung des Naturkindergartens schon bald ein Wohlfühlort wurde. Auch das Wetter hat es in den ersten Wochen sehr gut mit uns gemeint und alle konnten sich bei viel Sonnenschein und nur wenig Regen an das neue Kindergartenkonzept gewöhnen.
Ja, Geburtstage wollen gefeiert werden und dürfen ein ganz besonderer Tag sein.
Das war uns auch für den Naturkindergarten wichtig und wir überlegten uns dafür viele schöne Rituale, um mit den Kindern dieses Ereignis gebührend zu feiern. An diesem Tag wird bereits am Vormittag das Lagerfeuer angezündet, hierbei darf das Geburtstagskind natürlich helfen, da ihm an diesem Tag eine besondere Rolle zugutekommt. Es wird gemeinsam die Geburtstagskette angefertigt, auf welcher das Alter zu lesen ist und auch mit Perlen abgezählt werden kann. Im Morgenkreis kommt ein ganz besonderer Gast zur Feier dazu, unsere Eule Eugenia. Sie übernimmt die Moderation und erzählt über die tollen Dinge, die das Geburtstagskind schon im Kindergarten erlebt hat, stellt die ein oder andere Frage und übergibt dann schließlich das Geschenk. Es wird ein Geburtstagslied gesungen, jedes Kind überlegt sich liebe Glückwünsche und abschließend darf das Geburtstagskind noch hochleben. Das Mittagessen wird an diesem Tag auf dem Feuer zubereitet, welches davor aus unserem Feuerkochbuch vom Geburtstagskind ausgewählt wird. Ob Bratwürstchen, Wiener, Folienkartoffeln, es ist für alle etwas passendes dabei.
Der Sommer hat sich ganz still und leise verabschiedet und wir konnten während der ersten Wochen so viele kleine Wunder in der Natur beobachten. Drei Raupen und unzählige Raupeneier sind bei uns eingezogen und wir konnten die Raupen beim Wachsen, Häuten und Verpuppen beobachten. Ganz aufmerksam haben wir uns den Lebenskreislauf der Raupen und Schmetterlinge angesehen, haben dazu Lieder gesungen und gebastelt. Die Raupen dürfen nun in ihrem Kokon bei uns überwintern und im Frühjahr können wir mit viel Glück die ganze Metamorphose beobachten, wie aus dem Ei eine Raupe, danach eine Puppe und schließlich ein Schmetterling wird.
Der Herbst, der Herbst der Herbst ist da…
Bei Spaziergängen im angrenzenden Wald haben wir uns auf die Suche nach dem Herbst gemacht, mit all seinen schönen bunten Farben. Da sich viele Tiere bereits auf den Winter vorbereiten und wir bei unserem Hängemattenplatz immer wieder Vorräte von Eichhörnchen entdeckten, wollten wir uns ein Tier genauer ansehen. Denn auch der Igel braucht einen gemütlichen Platz, um zu überwintern. Dafür bauten wir aus Holz ein schönes, bequemes Igelhaus und hoffen, dass es irgendwann ein gemütliches Winterquartier für einen Igel sein wird. Wir lauschen Igel Geschichten, sangen Lieder und bastelten Igel aus Blätter und Salzteig. Sogar dem schlimmsten Sturm konnten wir etwas gutes abgewinnen, denn der aufbrausende Wind ließ unsere bunten Drachen steigen. Der Sturm blies die letzten bunten Blätter von den Bäumen, welche wir mit großer Freude sammelten, denn unsere selbstgemachten Blätterpressen, wollten ja gefüllt werden. Die Pressen werden von nun an unser Portfolio sein und mit unzähligen Blätter, Blüten, Fotos und Geschichten gefüllt werden.
Einige dieser bunten Blätter fanden gleich Verwendung, denn schon bald hieß es:
Laterne, Laterne, Sonne Mond und Sterne.
Wir bastelten schöne runde Laternen für unser Laternenfest, übten Lieder und die Vorschulkinder lernten ein Gedicht auswendig. Wir bangten kurz um unser Fest, da die Inzidenzen stiegen und die Vorschriften immer mehr wurden, aber wir hatten Glück und unser Fest konnte stattfinden. Am Abend vom 12.11.21 trafen sich Kinder, Eltern und Verwandte, um mit einem Laternenzug durch den Wald unser Fest zu beginnen. An drei Stationen machten wir halt und sangen unsere Lieder. Auf dem Rückweg konnte man schon von Weitem den zauberhaft beleuchteten Naturkindergarten sehen. Dank unseren engagierten Eltern brannten vor dem Tor bereits Fackeln und die Bäume wurden von bunten Lichtern angestrahlt und machten aus diesem Abend ein ganz besonderes Erlebnis. Am Lagerfeuer konnten wir Würste und Kinderpunsch genießen und das erste Laternenfest im Naturkindergarten war ein voller Erfolg mit strahlenden Kinderaugen.
Es schneit…
Der erste Schnee rieselt auf unsern Naturkindergarten herab und so nach und nach wird es weihnachtlich. Wichtel Winni zieht bei uns im Pavillon ein und begleitet uns mit Briefen durch die Weihnachtszeit. Winni hat uns einen Adventskalender geschenkt, aus welchem wir jeden Tag eine Geschichte lesen und ein Fensterbild aufkleben können. Auch eine kleine Adventskalender-Überraschung legt Winni jeden Tag für die Kinder vor seine Türe. Es wird dekoriert, es werden Schneemänner gebaut und Lieder gesungen – Weihnachten kann kommen.
Genauso wie die Tiere in unserer Adventskalendergeschichte möchten wir gemeinsam Weihnachten feiern. Alle Tiere helfen zusammen um einen wunderschönen Tannenbaum zu schmücken. Auch wir haben uns eine besondere Art der Feier überlegt: unseren Tieren im Wald schmücken wir einen leckeren Weihnachtsbaum. Somit könne sie genauso wie Hase, Igel, Hirsch, Maus und Eule in unserer Geschichte zusammen ein tolles Weihnachtsfest erleben.